Die NECAzubi-Ausbildungsmesse in Neustadt ermöglichte Unternehmen, ihre Ausbildungsangebote zu präsentieren, und Schülern, sich über Möglichkeiten für ihre berufliche Zukunft zu informieren.

Unternehmen suchen Auszubildende und Schüler suchen einen Ausbildungsplatz. Was liegt näher, als beide zusammenzubringen. Ausbildungsmessen tun genau das. Seit Jahren haben sie sich zu einem wichtigen Instrument der Berufsfindung entwickelt. Eine von ihnen ist die NECAzubi, die am Freitag in elfter Auflage in der Neustadter Frankenhalle stattgefunden hat.
Organisiert von der städtischen connect präsentierte sich ein breiter Querschnitt lokaler Unternehmen, staatlicher Organisationen oder Verbände. Die nahe gelegenen Schulen vom Arnold-Gymnasium über die Staatliche Realschule bis zur Mittelschule am Moos ermöglichten am Vormittag gestaffelt den Schülern die Teilnahme.
So wie viele dabei Berufe kennenlernten, die sie vielleicht bisher noch nicht in Betracht gezogen hatten, konnte wohl der eine oder andre auch einen Beruf von seiner Wunschliste streichen, weil ihm deutlich wurde, dass gerade dieser für ihn eher nicht infrage kommt.

Immer freundlich

Beispiel Gastronomie: „Es ist sicher kein Job für jeden“, stellt etwa Paulina Pilarczyk klar, wenn es um die Ausbildung zur Hotelkauffrau geht. Sie stand für den Hotelgasthof „Der Grosch“ in Rödental auf der Messe. Arbeitszeiten, Arbeitsbelastung und die professionelle Freundlichkeit, die Mitarbeiter in diesem Beruf auch an den Tag legen müssen, wenn sie selbst einmal eben „keinen guten Tag“ haben, schrecken schon den einen oder anderen Bewerber ab. Das weiß sie. Aber sie weiß auch, wie viel Freude die Arbeit im Gastro-Gewerbe bereiten kann, wenn einem das Metier liegt. Und sie ist überzeugt: „Wenn man beim Grosch die Ausbildung gemacht hat, ist man für alles gewappnet.“
Dass gute Noten nicht immer als Qualifikation ausreichen, musste etwa ein junger Mann hinnehmen, der sich für eine Karriere bei der Bundeswehr interessierte. Ihm musste Stabsfeldwebel Roland Metzner vom Karrierecenter der Bundeswehr in Bamberg klar sagen, dass er ihm kaum eine Chance einräumt. Die Einstellungsvoraussetzung erfordert eine Mindestgröße von 165 Zentimetern und einen Bodymass-Index zwischen 19 und 30. Dass der junge Mann die 19 knacken würde, schien dem Stabsfeldwebel sehr fraglich.
Umlagert blieb der Stand der Truppe dennoch sehr. Die Schüler fragten nach Ausbildungsmöglichkeiten, ob sie denn zwingend zu Einsätzen ins Ausland müssten und ob es auch Jobs bei der Bundeswehr gibt, bei denen man keine Uniform tragen  muss. Die momentanten Diskussionen um den Umgang mit politischen Extremisten in der Truppe waren für sie kein Thema.

Job für Profis

Und noch ein Beruf, der gewiss nicht für jeden geeignet ist: Der ASB Neustadt stellte die Ausbildung zum Altenpfleger vor. „Gleich nach der Schule kommen nur wenige junge Leute zu uns“, weiß Jürgen Wachsmann, der den Stand betreut. Doch Altenpfleger werden händeringend gesucht. Die Menschen werden immer älter, die Zahl der Pflegebedürftigen steigt und mit ihr der Bedarf an professionellen Kräften, die diese Pflege leisten können.

Oft kämen Leute zur Ausbildung, die zuvor bereits in einem anderen Beruf gearbeitet haben. Doch gerade auch für Schüler bietet sich eine interessante Variante. „Manche wissen ja noch nicht so recht, was sie machen sollen und entscheiden sich für den Bundesfreiwilligendienst“, sagt Wachsmann. In der Pflege, aber auch etwa im Fahrdienst gebe es beim ASB immer Stellen für die sogenannten „Bufdis“, die heute einen vergleichbaren Platz einnehmen wie die Zivildienstleistenden (Zivis) zu Zeiten der Wehrpflicht.
Leichter hatten es da die zahlreichen mittelständischen Unternehmen der Region, die ihre Ausbildungsangebote auf der Messe bekanntmachen. Ebenso Behörden und kommunale Unternehmen wie Stadtwerke oder staatliche Berufsanbieter wie Justiz oder Polizei.

Unternehmen als Bewerber

Unter dem Strich ließ sich erkennen, dass die Zeiten vorüber sind, wo Unternehmen sich vor Bewerbern um eine Ausbildungsstelle kaum retten konnten. Inzwischen sehen sich immer mehr Anbieter in einer Bewerbersituation.

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Quelle: infranken.de