Was hat Sie zu einer Teilnahme am Projekt bewogen?

Herr Dr. Bernd Wicklein: „Das Thema Fachkräftesicherung ist für unsere Tierklinik sehr wichtig. Unsere Kunden und ihre Tiere liegen uns sehr am Herzen. Wir haben ein Mitarbeiterteam, für das die Arbeit hier mehr ist als ein Beruf. Wir konnten als Geschäftsführung das Konzept des Arbeitsbewältigungscoachings selbst testen und waren sofort  begeistert. So haben wir uns gern für das Angebot „Perspektive Mensch – Demografiefeste Personalentwicklung“ entschieden. Für uns stand die Teilnahme unter dem Motto „leistungsfähige Mitarbeiter – leistungsfähiger Klinikbetrieb – gesundes Unternehmen“.  Unsere Mitarbeiter/innen liegen uns sehr am Herzen.“

Was passierte im Projekt? Wie sind Sie gestartet?

Frau Dr. Schäfer-Stöcklein: „connect war vor Ort und hat unseren Mitarbeiter/innen das Projekt vorgestellt und die vertraulichen Gesprächstermine für das Arbeitsbewältigungscoaching erklärt. Wir haben unsere Mitarbeiter dafür freigestellt, da es uns sehr wichtig ist, wie es unseren Mitarbeitern geht und wo wir als Arbeitgeber etwas tun können. Unsere Belegschaft ist toll und wir wissen den Einsatz für Mensch und Tier sehr zu schätzen.

In Zusammenarbeit mit connect, seinem professionellen Projektteam und den erfahrenen Coaches und Trainern wurde in den Arbeitsbewältigungsgesprächen strukturiert der Bedarf der Mitarbeiter analysiert. Der Einsatz von externen Beratern ermöglichte es, Entwicklungsfelder zu erkennen und zeitnah auf Ideen und Wünsche mit den richtigen Maßnahmen zu reagieren.

Im Arbeitsbewältigungscoaching ermittelten unsere Mitarbeiter/innen ihren persönlichen Arbeitsbewältigungsindex. Dieser Index zeigt, ob die Arbeitsanforderungen und die persönlichen Ressourcen im Gleichgewicht sind. Im persönlichen Gespräch wurde erarbeitet, wie dieses Gleichgewicht erhalten oder wieder hergestellt werden kann. Schichten, hohe Arbeitsbelastungen, nicht planbare Notfälle und Bereitschaftsdienste fordern uns und unsere Mitarbeiter zeitweise bis an die Belastungsgrenzen. Entlastungspotentiale zu erkennen, für sich und das Unternehmen Ideen zu entwickeln, war Ziel des Prozesses.

„Wie kann ich gesund und motiviert arbeiten? Wie gehe ich mit Stress um und behalte den Spaß an meiner Arbeit? Was kann ich selbst für mich, meine Gesundheit, meine Arbeitsfähigkeit, meine Motivation tun? Was würde ich mir vom Unternehmen wünschen? Welche Ideen habe ich für eine gesunde und Erfolg bringende Arbeitsatmosphäre und –Organisation?“… Die Mitarbeiter/innen selbst konnten sofort Anregungen mitnehmen und für sich konkrete Veränderungen beschließen. Für unsere Tierklinik lieferten sie eine Fülle von Lösungsvorschlägen.“

Was passierte mit diesen Ideen?

„In einem Workshop erhielten wir den Arbeitsbewältigungsbericht für unser Unternehmen. Unser durchschnittlicher Arbeitsbewältigungsindex lag bei 40 – im oberen guten Bereich. Darauf sind wir stolz! Die Ideen und Hinweise des Berichtes gaben uns konkrete Hinweise, wo was zu tun ist, um dieses Ergebnis zu halten und zu verbessern.

Es ist wichtig, auf wachsende Anforderungen an uns und unsere Mitarbeiter, die Altersstruktur und den Fachkräftemangel mit Maßnahmen zu reagieren, die die Attraktivität unserer Klinik für unsere Mitarbeiter/innen und Bewerber/innen steigern, die Motivation und den Spaß an der Arbeit fördern.

Alle Hinweise, die in den Arbeitsbewältigungscoachings gegeben wurden, wurden diskutiert, priorisiert und beantwortet.  Das Ergebnis war ein Konzept mit konkreten Maßnahmen für unseren Arbeitsalltag. Die connect-Scheibe „Lebensuhr Unternehmen“ visualisierte eindrucksvoll, was zu tun ist, um eine stabile Mitarbeiterstruktur zu erreichen.“

…und dann?

„…dann haben wir in Führungskräftecoachings, in Seminaren und Mitarbeiterworkshops mit allen intensiv an den Themen gearbeitet, konkrete Veränderungen z. B. in der Organisation, Kommunikation, Führung beschlossen und zeitnah umgesetzt. So konnten wir z.B. die Einteilung der Arbeitszeiten und Übergaben optimieren sowie Abläufe verbessern. Wir haben Mitarbeitergespräche geplant und strukturiert umgesetzt. Kommunikationsstrukturen wurden geklärt. Für uns und unser Team war zeitnah eine Entlastung spürbar.

Durch das connect Projektteam erhielten wir notwendige Unterstützung und Know How. Die Rückmeldungen zeigen, wir sind ein riesiges Stück weiter. Und wir wissen, was noch ansteht und wie wir es anpacken.“

Sehen Sie dies als Projektträger auch so?

Anne Tränkner: „Die Tierklinik konnte mit einer guten Arbeitsbewältigung und Mitarbeiter/innen, die ihren Beruf lieben, punkten. Spürbar war aber auch die hohe Belastung und Regulierungsbedarf. Beeindruckend war für uns, wie reflektiert und selbstkritisch die Geschäftsführung, Herr Wicklein und Frau Schäfer-Stöcklein, den Prozess mit einer hohen Motivation vorangetrieben haben. Die Offenheit und das Engagement dieser beiden und die der Mitarbeiter hat uns beindruckt. Was möglich war, wurde sofort umgesetzt. Es wird Leistung gefordert, aber es fehlt auch nicht am Willen und Einsatz, die notwendigen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen und wie es der Projekttitel sagt, die „Perspektive Mensch“ im Arbeitsalltag zu leben. Das Machbare wird gemacht.“

Jennifer Runggaldier „…und es ist toll die Veränderungen mitzuerleben und zu sehen, wie Angebote aufgenommen und auch kurzfristig eine Teilnahme von Führungskräften und Mitarbeiter/innen möglich gemacht wurde.“

Wie geht es weiter?

Frau Dr. Schäfer-Stöcklein: „Wir sind gut gerüstet und haben die nächsten Schritte im Blick. Wir wissen, was wir leisten können und wo wir Bedarf haben. Wir suchen im Moment Verstärkung – Tierärzte und Tierarzthelferinnen –  und freuen uns, dass diese bereits von den Entwicklungen profitieren.“

Herr Dr. Wicklein: „Wir sind gespannt auf die Wiederholungsbefragung. …und wir arbeiten an uns und sehen dies auch bei unseren Mitarbeiter/innen.“

Was können Sie anderen Unternehmen mit auf den Weg geben?

„Nutzt das Projektangebot, die connect Lebensuhr und das Arbeitsbewältigungscoaching mit den anschließenden Seminaren und Coachings für Euer Unternehmen.“

Dieses Projekt wird für Unternehmen bis 250 Mitarbeiter/innen aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration im Rahmen des Arbeitsmarktfonds gefördert.  stmas