Zum Reflexionsworkshop mit dem Thema „Erfolgreiche Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Transfer in der Projektumsetzung“ konnte die Regiestelle knapp 20 Projektverantwortliche in Berlin begrüßen.

Nach einer Kennlernrunde stieg Rolf Feichtenbeiner von der Regiestelle „Fachkräfte sichern“ mit einem kurzen inhaltlichen Input in das Thema ein. Zunächst wurden verschiedene Lebensphasen und Ereignisse dargestellt und die Notwendigkeit für eine lebensphasenorientierte Personalpolitik aufgezeigt. Im Anschluss wurde aufgezeigt, dass Lebensphasenorientierung in der Initiative „Fachkräfte sichern“ vor allem in Handlungsfeld 5 über innovative Arbeitszeitmodelle gestaltbar ist. Hierfür wurden einige Beispiele aufgezeigt. Abschließend gab es einen Überblick über weitere Projekte im Handlungsfeld 5 der Richtlinie sowie tarifpolitische Bemühungen zur Lebensphasenorientierung und einen Ausblick auf die Studie „Kaleidoskop“, die innovative Ansätze zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufzeigt.

Im Anschluss gab Anne Tränkner vom Projektträger connect Neustadt Einblick in ihr Projekt „Miteinander wachsen – Personalentwicklung als Chance PersoChance“. Im Projekt werden Personalentwicklungsstrukturen in kommunalen Ver- und Entsorgungsunternehmen aufgebaut, um Mitarbeitende trotz komplexer werdender Aufgaben, stärker werdendem Wettbewerbsdruck und neuen Anforderungen durch die Digitalisierung fit zu halten. Dabei setzt das Projekt an den Bedarfen der Unternehmen an und qualifiziert Führungskräfte unter anderem zur Begleitung der Mitarbeitenden von Veränderungsprozessen und zum richtigen Einsatz der Mitarbeitenden. Zum Einsatz kommen hier unter anderem Arbeitsbewältigungsanalysen und das Instrument „Lebensuhr Unternehmen“, welches lebensphasenorientierte Personalentwicklung lebendig macht. Damit werden Führungskräfte für unterschiedliche Lebensphasen und deren typische Herausforderungen sensibilisiert und es werden Handlungsempfehlungen für verschiedene Zielgruppen gegeben.

Danach präsentierte Hanna Völkle vom EAF Berlin das Projekt „Flexibilität und Vielfalt fördern“. Im Projekt werden flexible Arbeitszeitmodelle für Beschäftigte im produktionsnahen Bereich in einem Werk von Volkswagen in Kassel etabliert. Dafür wurde zunächst eine ausgedehnte Konzeptionsphase  inklusive einer Arbeitsanfallanalyse durchgeführt. Unter dem Motto „vom Hallenboden lernen“ hat der Projektträger an den Bedarfen und Bedürfnissen der Unternehmen und Beschäftigten angesetzt und bestehende Modelle weiter flexibilisiert. In einem ersten Piloten wurden in Arbeitsgruppen Veränderungen zum mobilen Arbeiten, zur flexiblen Schichtplanung, zur flexiblen Teilzeit, zum Onboarding und zum Wissenstransfer erarbeitet. Dabei wurde festgestellt, dass es zur erfolgreichen Implementierung der Veränderungen der Beteiligung aller Mitarbeitenden, Führungskräfte und Personalverantwortliche bedarf. In Zukunft wird ein zweiter Pilot in einem anderen Werk starten, um weitere Erkenntnisse zur Etablierung lebensphasenorientierter Modelle zur Arbeits(zeit)gestaltung zu erlangen.

Am Nachmittag wurde in Kleingruppen die Möglichkeit zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch genutzt. In drei Gruppen wurden Antworten auf Fragen zu Produkten, Instrumenten und Aktivitäten der lebensphasenorientierten und demographiefesten Personalpolitik gesucht und gefunden. Dabei wurde deutlich, dass die Instrumente der lebensphasenorientierten Personalpolitik sehr vielfältig sind (z.B. flexible Arbeitszeitmodelle, Karrierelaufbahnplanung, Job Sharing etc.). Als Erfolgsbedingung für eine lebensphasenorientierte Personalpolitik wurde dabei vor allem die Freiwilligkeit bei und Verbindlichkeit von Personalentwicklungsmaßnahmen identifiziert. Besonders bei flexiblen Arbeitzeitmodellen bräuchte es Vertrauen in die Mitarbeitenden. Die Rolle der Sozialpartner im Rahmen der Richtlinie wird unter anderem als Inputgeber beschrieben.

Quelle: https://www.initiative-fachkraefte-sichern.de/nc/veranstaltungen/archiv/lebensphasenorientierung-und-demografiefestigkeit-innovative-ansaetze-in-der-personalpolitik-1.html