Frisch zurück aus dem Sommerurlaub! Wie schön, dass wir Urlaub machen konnten, meine Familie und ich waren auf einer ostdeutschen Insel, kein Risikogebiet, keine Probleme.
Und jetzt geht die Arbeit wieder los. Auch das empfinde ich als schön. Denn nach der Corona-Kurzarbeitsphase bei connect gilt für mich nichts mehr als „normal“, ist die Art und Weise, wie wir arbeiten, einfach nicht mehr „selbstverständlich“. Alles, was sonst üblich war in der Zusammenarbeit mit Kunden und Klienten wird nun sorgsam hinterfragt: geht das, entspricht das den Hygieneregeln, kann ich diese Übungen einsetzen, bleibt der Abstand untereinander gewahrt, dürfen wir uns begegnen oder sollen wir uns lieber über „Teams“ oder „Zoom“ besprechen? Abstand und Digitalisierung, Home Office, wir haben viel Neues dazugelernt. Und vieles bietet tatsächlich auch Vorteile: Zeitersparnis dadurch, dass Arbeitswege wegfallen, wenn ich von zu Hause aus arbeite. Ich kann meinen Arbeitsplatz zu Hause im Grünen einnehmen, wenn das Wetter passt – Luxus pur! Und diese Ruhe: „Mama, was gibt’s heute Mittag zu essen?“ Oder „Schatz, machst Du dann noch bitte den Termin aus mit der Werkstatt?“ Na ja, etwas mehr Abgrenzung wäre vielleicht möglich mit einem Arbeitszimmer, das haben wir aber nicht.
Den ersten Arbeitstag nach dem Urlaub absolviere ich also im Home Office. Dafür brauchte ich früher eine spezielle Genehmigung. Heute ist Home Office für uns „normal“. Mit gutem Gewissen baue ich Monitor und Laptop auf, platziere das Telefon und los geht’s: Mails checken, Übersichtsliste erstellen. Ach Gott, wie geht das gleich wieder, ich kann diese Liste doch in der Cloud ablegen, damit ich von jedem Gerät aus Zugriff drauf habe. Na, sicherheitshalber drucke ich sie doch noch mal aus und lege sie in mein Arbeitsbuch. Telefonisch gleiche ich mich mit den Kolleginnen in Neustadt ab. Die Gespräche sind kurz und effizient. Gut, dass Mann und Kind noch voll im Ferien-/Urlaubsmodus stecken und lange, lange den Vormittag verschlafen. So komme ich auf ein gutes Arbeitspensum.
Am Tag darauf kommt wieder ein erster Arbeitstag nach dem Urlaub, nämlich einer im Büro. 20 Minuten Fahrzeit. Ich mag diese Zeit und die Strecke. Ich merke, wie gut es tut mit jedem Kilometer den häuslichen Alltag hinter mir zu lassen, anzukommen auf der Arbeit. Die Schritte ins Gebäude, rein in die Abteilung, die Kolleginnen – live, plaudernd, herzlich lächelnd. Wir tauschen uns aus, kurz, effizient und doch tausendmal bunter und facettenreicher als gestern. Ich fummele meinen Überblicksplan aus meinem Arbeitsbuch und fange an Themen abzuarbeiten, noch bevor der Computer überhaupt eingeschaltet ist. Ich stelle Fragen, ergänze meine Notizen und bin innerhalb weniger Minuten auf dem neuesten Stand. Später entwickeln wir zu zweit Texte, besprechen zu dritt Flyer, alles innerhalb kurzer Zeit. Wir schauen uns an und stellen staunend fest, wie schnell, kreativ und produktiv die Arbeit von der Hand geht, wenn wir uns zusammen austauschen, in einem Raum, sprechend, zeigend, kritisch hinterfragend, laut lachend. War vor einem halben Jahr „normal“ und ist jetzt bemerkenswert. Nachdem wir fertig sind mit unserer Besprechung, setzen wir unsere Masken auf und desinfizieren den Tisch. Neue Normalität.
Es sind spannende Zeiten: was ist schon normal? Erstaunlich, wie wandelbar und anpassungsfähig wir sein können. Und wie schön, wenn mehrere Möglichkeiten ab sofort als „normal“ angesehen werden können. Die Mischung macht’s!
geschrieben von Monika Liebermann
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